Lauter fröhliche Gesichter waren beim Neujahrsempfang der IDU zu sehen. Einer aber schaute noch ein wenig fröhlicher als anderen drein.
Markus Wang darf sich Unternehmer des Jahres nennen. Mit hauchdünnem Vorsprung hatte er sich gegen die Konkurrenz durchgesetzt und konnte als Erster überhaupt die gläserne Trophäe mit nach Hause nehmen.
Tatsächlich fand Markus Wang dann auch nicht allzu viele Worte, zu groß war die Überraschung über die Auszeichnung. Erstmals hatte die IDU den Preis ausgelobt – gezielt nicht nur für Unternehmer aus dem Dernekamp, sondern ganz Dülmen. Tatsächlich waren auch Firmen aus der Innenstadt dem Aufruf gefolgt. Vorschlagen konnten die Chefs selbst, Mitarbeiter, aber auch Externe. Anhand eines ausgefeilten Punktesystems wurde der Spitzenreiter ermittelt, und mit nur 0.6 Zählern hatte Anlagenbauer und Neu-Saunaeigentümer Markus Wang die Nase vorn.
Zuvor hatte zunächst der IDU-Vorsitzende Rolf Braun alle Anwesenden begrüßt, Bürgermeisterin Lisa Stremlau hob in ihrer Ansprache die gute Zusammenarbeit zwischen den Unternehmern und der Stadt hervor. „Wir sind dafür da, Sie zu lotsen“, betonte sie. Besonders lobte sie das finanzielle Engagement der IDU für die Dülmener Veranstaltungen. „Auch da zeigt die IDU Gesicht“.
Azubi-Speeddating oder Breitbandausbau im Dernekamp seien weitere gemeinsam geschriebene Erfolgsgeschichten. Einen Blick in die Zukunft wagte Wirtschaftsförderer Dr. Jürgen Grüner. Mit dem demografischen Wandel, der Digitalisierung und der Globalisierung stünden auch die Dülmener Unternehmen vor vielfältigen Herausforderungen.
Er erläuterte Konzepte der Wirtschaftsförderung, um die Firmen bei der Gewinnung und Bindung von Fachkräften zu unterstützen. Wie kommen Fachkräfte in das Kreisgebiet? Wie fördert man Vereinbarkeit von Beruf und Familie? Und was tun, wenn plötzlich ein Pflegefall auftritt? Dr. Grüner stellte Projekte wie den Pflegekoffer kurz vor. Viel Raum gab er der Digitalisierung. „Sie müssen zum Amazon in ihrer Marktnische werden“, rief er dazu auf, Trends nicht zu verschlafen und die digitale Entwicklung genau zu verfolgen.
Der Weg des Produkts zum Konsumenten hat sich stark gewandelt, hier sei jeder aufgerufen, genau zu prüfen, ob und wie die eigene Branche davon betroffen ist. Wichtig sei auch die Ausweitung des 3D-Drucks. In den kommenden Jahren werde die Bedeutung erheblich steigen, auch hier gelte es, rechtzeitig auf den Zug aufzuspringen.
Bericht von Alexandra Schlüter
im Stadtanzeiger am 1. Februar 2017